Demenz-Erkrankungen nehmen stark zu. Derzeit liegt die Betroffenenzahl hierzulande bei 1,7 Millionen und es wird davon ausgegangen, dass diese in den kommenden acht Jahren auf mindestens 2 Millionen ansteigen wird. Vor allem Frauen sind stärker betroffen, wohl auch deshalb, da sie in der Regel eine höhere Lebenserwartung haben.
Eine Alzheimer-Erkrankung kann nicht geheilt werden. Es ist also wichtiger denn je, entsprechende Maßnahmen zur Prävention zu entwickeln und dabei vielleicht auch ein Augenmerk auf geschlechtsspezifische Maßnahmen zu lenken. Um diesbezüglich zu hilfreichen Ergebnissen zu kommen, haben Wissenschaftler in Deutschland 34 Studien zu diesem Thema näher unter die Lupe genommen.
Im Ergebnis zeigte sich, dass es vor diesem Hintergrund für viele Menschen lohnenswert wäre, seinen Lebensstil zu verändern, das heißt, sich körperlich und geistig zu trainieren sowie auf soziale Kontakte und auf eine gesunde Ernährung mehr Wert zu legen. Die Wissenschaftler konnten die Auswirkungen, die entsprechende Veränderungen des Lebensstils auf die betroffenen Menschen haben können, ermitteln. Demnach besitzen diese Maßnahmen nachweislich ein Potenzial, die psychische Leistungsfähigkeit aufrechtzuerhalten oder sogar zu erhöhen. Dieser positive Effekt zeigt sich eindeutig bei älteren Menschen, deren geistige Leistungsfähigkeit noch voll funktionsfähig ist.
Ein gesunder Lebensstil ist also eine wichtige Maßnahme zur Vorbeugung von Demenz-Erkrankungen. Dass Frauen im Vergleich zu den Männern stärker davon profitieren, könnte auch daran liegen, dass ihr Risiko in den meisten Fällen höher ist. Denn ältere Männer ab einem Alter von 60 Jahren bewegen sich im Durchschnitt mehr als Frauen und trainieren damit ihre körperliche Fitness.
Zülke, AE. et al.
Gender-Specific Design and Effectiveness of Non-Pharmacological Interventions against Cognitive Decline – Systematic Review and Meta-Analysis of Randomized Controlled Trials
Journal of Prevention of Alzheimer’s Disease
11/2022